Wegen Online-Glücksspiel: Las Vegas Sands zieht Casino-Pläne in New York zurück
Las Vegas, Glitzer, Milliarden und dann doch der Rückzug. Was eigentlich wie ein neues Kapitel im ewigen Wettlauf um den nächsten großen Casinotraum klingen sollte, endet abrupt. Las Vegas Sands, einer der größten Player der Branche, hat seine Pläne für ein Casino-Resort auf Long Island kurzerhand begraben.
Der geplante Ort war das Nassau Coliseum. Dabei ging es nicht einfach nur um ein Gebäude mit ein paar Pokertischen. Es ging um Prestige, Einfluss und die Zukunft des Glücksspiels. Vor allem in Zeiten, in denen virtuelle Automaten den klassischen Slot-Maschinen zunehmend den Rang ablaufen.
Warum Las Vegas Sands einen Milliardenplan aufgibt
Wenn ein Milliardenkonzern freiwillig die Koffer packt, ohne dass der erste Spatenstich getan wurde, muss mehr dahinterstecken als ein plötzlicher Sinneswandel. Las Vegas Sands selbst lässt keinen Zweifel daran, woran es hakt: Die mögliche Legalisierung von Online-Glücksspiel in New York macht den Bau eines physischen Casino-Resorts zu einem Spiel mit unklaren Karten.
iGaming, also Online-Casino-Angebote wie virtuelle Pokerräume oder Slot-Simulationen, steht kurz davor, auch in New York offiziell auf den Plan zu treten. Was das für stationäre Casinos bedeutet? Weniger Laufkundschaft, geringere Margen und ein unüberschaubares Wettbewerbsumfeld. Warum Milliarden in ein Gebäude stecken, wenn die Zielgruppe künftig lieber vom Sofa aus mit dem Handy zockt.
Sands hat offenbar genau diese Rechnung gemacht und kam zu dem Ergebnis: Kein gutes Investment. Statt auf Prestige setzt der Konzern auf Stabilität und Rückzug. Lieber keinen glamourösen Bau auf Long Island als ein ruinöses Prestigeprojekt, das sich in ein paar Jahren nicht mehr rechnet. Wer sich fragt, wo man seriös und sicher online spielen kann: Coincierge hat die besten Casinos gelistet.
Was sich in New York gerade verändert
Was früher nach düsterem Hinterzimmer klang, ist heute ein sauber regulierter Wachstumsmarkt: Online-Glücksspiel wird landesweit entstaubt und in goldene Rahmen gesetzt. New York hinkt da nicht etwa hinterher, sondern schickt sich an, bei iGaming ordentlich mitzuspielen. Dass Sportwetten bereits erlaubt und enorm erfolgreich sind, macht die Legalisierung von Online-Casinos nur zu einer Frage der Zeit.
Die Regeln des Spiels ändern sich und das schnell. Wer ein Casino bauen will, kämpft nicht mehr nur gegen andere Konzepte mit Glaskuppeln und Edelrestaurants. Sondern gegen Anbieter, die mit einem Klick überall verfügbar sind, keine Immobilien brauchen und fast rund um die Uhr Umsatz machen.
Willkommen in der Realität der Digitalisierung, wo Investitionen in Beton und Teppichboden mit hoher Unsicherheit behaftet sind. Sands ist das Risiko offenbar zu hoch. Der Konzern will sich nicht die Finger verbrennen an einem Markt, der sich täglich neu erfindet. Und ehrlich gesagt: Das ist nachvollziehbar.
Widerstand und Hoffnung beim Casino-Projekt
Dass Las Vegas Sands überhaupt so weit gekommen ist, lag nicht zuletzt an der Rückendeckung von politischer Seite. Bruce Blakeman, Nassau County Executive, hatte große Hoffnungen in das Projekt gesetzt. Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, ein wirtschaftlicher Impuls für die Region. Was kann da schon schiefgehen.
Eine ganze Menge, wie sich zeigte. Denn kaum war das Projekt öffentlich, regte sich Widerstand und der kam laut und deutlich. Anwohner hatten keine Lust auf Verkehr, Lärm und das, was man gerne mit Casinos verbindet, wenn man keine Werbebroschüre liest. Die Hofstra University, gleich um die Ecke, reichte sogar Klage ein. Intransparenz bei der Vergabe des Grundstücks, zu wenig Dialog mit der Öffentlichkeit und Sorgen um soziale Folgen. Das waren nur einige der Kritikpunkte. Der Rückzug hat also nicht nur mit Zahlen zu tun, sondern auch mit dem gespannten Verhältnis zur lokalen Bevölkerung. Was als Aufbruch in eine glänzende Zukunft gedacht war, wurde für viele zur Bedrohung der eigenen Lebensqualität.
Ein prestigeträchtiger Standort ohne klare Zukunft
Das Nassau Coliseum hat schon bessere Tage gesehen. Einst Heimat der New York Islanders, danach Bühne für Konzerte und Sportevents. Heute vor allem ein Symbol für das, was hätte sein können. Mit dem geplanten Casino-Resort sollte das Areal wieder zu neuem Glanz finden. Doch jetzt herrscht wieder eine unklare Perspektive.
Las Vegas Sands hatte sich die Entwicklungsrechte gesichert und plante ein gigantisches Resort mit allem, was das Spielerherz begehrt. Hotel, Konferenzräume, Entertainment. Das volle Paket. Doch statt glamouröser Eröffnungsfeier gibt es jetzt stille Post über mögliche neue Investoren. Sands will die Rechte weitergeben. Ob an einen anderen Casinobetreiber oder an ein völlig neues Nutzungskonzept, ist offen.
Was bleibt, ist ein Gelände mit viel Potenzial und mindestens ebenso vielen offenen Fragen. Wer auch immer als Nächstes auftritt, muss zeigen, dass er nicht nur Träume verkaufen kann, sondern auch Realitäten beherrscht. Und im besten Fall digitale mit analogen Welten sinnvoll verbinden.
Wie der Rückzug den Wettbewerb verändert
Der New Yorker Glücksspielmarkt ist ein Haifischbecken und mit dem Rückzug von Sands ist plötzlich ein großer Fisch ausgestiegen. Insgesamt drei neue Casino-Lizenzen will der Bundesstaat vergeben. Und wo vorher Las Vegas Sands als Topfavorit gehandelt wurde, sortiert sich das Bewerberfeld nun neu.
Hard Rock, Genting mit Resorts World und einige andere Player wittern ihre Chance. Einige setzen auf Erweiterung bestehender Einrichtungen, andere wollen ganz neu bauen. Doch eins ist klar: Der Rückzug eines der kapitalstärksten Anbieter verändert das Kräfteverhältnis. Auch für die Behörden wird es nicht leichter. Jobs schaffen, Steuereinnahmen sichern und gleichzeitig auf gesellschaftliche Akzeptanz achten – das ist ein Balanceakt. Die Karten liegen neu, aber das Spiel ist nicht einfacher geworden.
Wohin steuert Las Vegas Sands jetzt?
Wer sich aus New York zurückzieht, ist deshalb noch lange kein Verlierer. Las Vegas Sands setzt den Fokus dort, wo die Würfel längst gefallen sind, in Asien. Macao und Singapur laufen stabil, liefern solide Renditen und bieten ein regulatorisches Umfeld, das weniger Überraschungen bereithält.
Statt sich mit Klagen und unklaren Online-Gesetzen herumzuschlagen, investiert der Konzern lieber in den Rückkauf eigener Aktien. Klingt wenig aufregend, ist aber ein klares Signal: lieber Kapital bündeln als verzetteln.
Neue US-Projekte stehen vorerst nicht auf dem Plan. Und auch wenn das Unternehmen keine konkreten iGaming-Pläne in New York verfolgt, ganz links liegen lässt es das Thema sicher nicht. Die Frage ist nur, in welchem Markt es besser passt. Und ob es dann ein Ort ist, an dem man mehr Kontrolle hat über Regeln, Tempo und Spielverlauf.
Ein Sinnbild für den Wandel der Glücksspielbranche
Was bleibt, ist mehr als ein geplatztes Projekt. Es ist ein Fingerzeig auf das, was sich gerade im globalen Glücksspielmarkt verändert. Online-Angebote holen rasant auf, klassische Casinos kämpfen um Relevanz. Die Digitalisierung stellt die Grundfesten einer Branche infrage, die lange Zeit in Beton gegossen schien.
Die Geschichte vom Nassau Coliseum zeigt: Größe allein reicht nicht mehr. Es braucht Flexibilität, technologische Offenheit und ein Gespür für gesellschaftliche Trends. Wer heute ein Casino bauen will, das eine neue Sehenswürdigkeit werden könnte, muss mehr bieten als Prunk und Poker. Er muss verstehen, wie sich Menschen unterhalten lassen wollen, wie sie konsumieren und welche Risiken sie bereit sind einzugehen.
Las Vegas Sands hat diese Zeichen offenbar erkannt. Der Rückzug ist kein Scheitern, sondern ein strategischer Schachzug in einem Spiel, das längst nicht mehr nur am grünen Filz stattfindet.
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